Zur Person
Andreas Finke
Dyson
Die Fragen stellte: Merlin Koene, Unilever

1 Wie wird man Kommunikationschef für Dyson in Deutschland?
Wenn einem der Spagat Spaß macht zwischen einem Staubsaugervertreter, britisch-deutschem Beziehungs-Versteher, Motorenentwicklungs-Erklärer und Hygieneexperten.
2 Was ist die größte Herausforderung?
Im Spaß: Japanische Journalisten applaudieren, jubeln, wenn James – Sir James Dyson – Media Talks und Interviews gibt. Im Ernst: Ich schätze kritische Medienfragen, die Inbrunst des Erfinders wird aber manchmal mit Aggressivität konnotiert.
3 Ist Medienarbeit in Deutschland anders als in anderen Dyson-Märkten?
In Großbritannien melden sich Medien wegen des Unternehmers. Hierzulande fokussieren sie oft auf die Produkte und kommen dann auf die Story dahinter. Die Korrespondenten deutscher Medien in London verstehen beide Seiten.
4 Was ist der größte Fehler, den man in der Medienarbeit machen kann?
Dinge zu behaupten, die sich langfristig nicht halten lassen.
5 Was ist Ihre Meinung zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen in Deutschland?
TV hat eine Relevanz, die nicht mal eben so vom Digitalen abgelöst worden ist. Ein Staubsaugerhersteller ist auch Gegenstand von Politmagazinen.
6 Welchen Tipp geben Sie jemandem, der in die Medienarbeit will?
In Zeiten von Bloggern ohne medialem Background, journalistischen Bloggern und bloggenden Journalisten sollte die PR als strategische Disziplin operieren, um der Komplexität gerecht zu werden.
7 Wie wichtig sind digitale Medien?
Blogger, Vlogger, Social Web laden den Tag eines PR-Teams mit noch mehr Überraschungen auf. Wenn die Markenwahrnehmung – auch durch Service & Co – positiv ist, klärt sich vieles unter Usern von selbst.
8 Was macht Ihnen besonders Spaß an Ihrem Job?
Es gibt keine zwei Tage, die einander gleichen. Dank gelebtem Spirit „innovativ-disruptiv“ sein zu dürfen.
9 Der „Dyson Supersonic Haartrockner“ kommt auf den Markt. Müssen Sie zum Beauty-Spezialisten werden?
Bin ich doch schon – sieht man das nicht meiner Frisur an? Bei Dyson dürfen wir mit Naivität und Unerfahrenheit, uneingeschränkt offen in neue Themen eintauchen. Das stärkt auch das Teamwork.
10 Wie sieht Ihre Arbeit in zehn Jahren aus?
Statt wie heute zweieinhalb Monitore auf dem Dyson-Schreibtisch sechs Screens?